Das Flachdach - wieder im Trend
Das Team von Uwe Gasch aus Leer errichtet Ihr Flachdach fachgerecht nach Plan.
Das Flachdach ist ein wichtiges Gestaltungsmerkmal moderner Architektur und erlebt hierzulande gerade eine Renaissance. Klare Linien und Formen, neue Sachlichkeit und Bauhausstil stehen derzeit hoch im Kurs.
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Was ist ein Flachdach?
Als Flachdach bezeichnet man eine Dachkonstruktion mit einer nur geringen Dachneigung von unter 7° Grad und mindestens 2 % (1,1° Grad) Gefälle. Diese geringe Dachneigung ist notwendig, damit Niederschläge sicher abfließen können.
Wie lange hält ein Flachdach?
Da Flachdächer Witterungseinflüssen unmittelbar ausgesetzt sind, muss die Abdichtung eines Tages zwangsläufig erneuert werden. Wann es soweit ist, hängt u. a. davon ab, ob das Flachdach zuvor regelmäßig gewartet wurde. Ein funktionsfähiges Flachdach hält viele Jahrzehnte lang.
Vorteile des Flachdachs:
- Moderne Dachform
- Dachbegrünung möglich
- Gebäudeaufstockung machbar
- Mehr Platz unterm Dach
Flachdächer lassen sich begrünen und fügen sich so perfekt in die natürliche Umgebung ein.
Im Gegensatz zum geneigten Dach besteht die Möglichkeit, den Grundriss frei zu planen und vorhandenen Raum optimal ausnutzen zu können, ohne dabei auf Dachschrägen Rücksicht nehmen zu müssen. Innenliegende Räume können dabei mittels Flachdachfenster belichtet und belüftet werden. Das Flachdach liegt immer im Trend.
In diesem Artikel:
Wie ist ein Flachdach aufgebaut?
Die Tragschicht eines Flachdachs besteht aus einer Unterkonstruktion, die entweder biegesteif oder biegeweich ist. Die Gefälleschicht (aus Beton oder Bitumensplitt) befindet sich direkt über der Stahlbetondecke. Um Spannungsrisse zu überbrücken dient eine Trennschicht, die zugleich eine schützende Funktion hat. Die Dampfsperrschicht, aus Bitumen oder aus Kunststoff, verhindert eine Wasserdampfdiffusion unter der Abdichtungsschicht. Abschließend schützt die Dachabdichtung in Form von Bitumen-, Kunststoff- oder Elastomerbahnen als oberste Schicht den Flachdachaufbau vor Niederschlägen. Diese werden mitunter durch aufliegende Kies-, Platten- oder Pflanzbeläge geschützt.
Diese drei Konstruktionsarten werden für den Aufbau eines Flachdachs angewendet:
- Belüftetes Flachdach (Kaltdach)
- Unbelüftetes Flachdach (Warmdach)
- Umkehrdach
Aufbau des belüfteten Flachdachs (Kaltdach)
Kennzeichnend für das belüftete Flachdach ist der Luftzwischenraum zwischen der wärmegedämmten tragenden Unterkonstruktion und der Abdichtung. Dieser Zwischenraum hat den Vorteil, dass dank der permanenten Wärmeabfuhr das Risiko von Spannungsschäden der Dachkonstruktion verringert werden kann.
Eventuell in die Wärmedämmung eingedrungene Feuchtigkeit kann problemlos trocknen. Nachteilig kann sich allerdings die Lage der Abdichtung im ungedämmten Teil der Konstruktion auswirken, da sie starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.
Funktion | Material | |
Tragkonstruktion | oberer Raumabschluss, Lastaufnahme und -abtragung, Schall- und Brandschutz | Stahlbeton, Holz oder Blechprofile |
Dampfsperre | Vermeidung von Wasserdampfdiffusion und Beeinträchtigung der Dämmleistung | PE-Folie |
Wärmedämmung | Minderung von Wärmeverlusten über das Dach und Vermeidung von Temperaturschwankungen in den einzelnen Bauteilen | expandiertes Polystyrol (EPS), extrudiertes Polystyrol (XPS), Polyurethan (PU), Schaumglas, Mineralfaser, Steinwolle |
Belüftungsraum | Trockenhaltung der Konstruktionsschichten bei Tauwasserbildung | - |
Schalung auf Lattung | Herstellung der Belüftungsebene | Holz |
Trenn- und Ausgleichsschicht | Rissüberbrückung und Ausgleich von Unebenheiten | PE-Folien, Öl- und Natronkraftpapier, Polyesterfilze, Bitumenbahnen |
Dachabdichtung | Schutz vor Witterungseinflüssen | Bitumenbahnen, Hochpolymerbitumenbahnen ein- bis mehrlagig, mit oder ohne Auflast, teil- oder vollflächig verklebt oder mechanisch fixiert |
Oberflächenschutz | Schutz der Dachabdichtung vor Witterungseinwirkungen mit Temperaturschwankungen, UV-Strahlung und mechanischen Einwirkungen | Kiesschicht, Schiefersplitt, Plattenbeläge, Begrünung |
Aufbau des unbelüfteten Flachdachs (Warmdach)
Kennzeichnend für das nicht belüftete Flachdach ist der einschalige, unbelüftete Schichtaufbau. Die einzelnen Konstruktionsschichten werden direkt auf der tragenden Unterkonstruktion aufgebaut. Durch den Verzicht auf die Belüftungsebene ist die Aufbauhöhe wesentlich geringer, weshalb sich diese Konstruktionsart als Standardaufbau durchgesetzt hat.
Vorsicht ist aber geboten bei eindringender Feuchtigkeit, da durch den Wegfall der Belüftungsebene kein Trocknungsvorgang innerhalb der Konstruktion möglich ist.
Funktion | Material | |
Tragkonstruktion | oberer Raumabschluss, Lastaufnahme und -abtragung, Schall- und Brandschutz | Stahlbeton, Holz oder Blechprofile |
ggfs. Gefälleestrich | Verbesserung der Entwässerung | Leichtbeton |
Trenn- und Ausgleichsschicht | Rissüberbrückung und Ausgleich von Unebenheiten | PE-Folien, Öl- und Natronkraftpapier, Polyesterfilze, Bitumenbahnen |
Dampfsperre | Vermeidung von Wasserdampfdiffusion und Beeinträchtigung der Dämmleistung | PE-Folie, Dachbahnen mit feuchtigkeitsunempfindlichen Trägermaterialien |
Wärmedämmung | Minderung von Wärmeverlusten über das Dach und Vermeidung von Temperaturschwankungen in den einzelnen Bauteilen | expandiertes Polystyrol (EPS), extrudiertes Polystyrol (XPS), Polyurethan (PU), Schaumglas, Mineralfaser, Steinwolle |
Dampfdruck- Ausgleichsschicht | Verteilung und Entspannung von durch Erwärmung entstehendem Dampfdruck aus eingebauter oder eingewanderter Feuchte | z. B. grob bestreute Dachabdichtungsbahnen, Lochglasvlies-Bitumenbahnen, Falz-, Noppen-, Wellenbahnen |
Dachabdichtung | Schutz der Konstruktion bzw. des Gebäudes vor Wasser | Bitumenbahnen, Hochpolymerbitumenbahnen ein- bis mehrlagig, mit oder ohne Auflast, teil- oder vollflächig verklebt oder mechanisch fixiert |
Schutzlage (nicht unbedingt erforderlich) | Schutz der Dachabdichtung vor mechanischen Einwirkungen | bituminöse Deckanstriche |
Oberflächenschutz | Schutz der Dachabdichtung vor Witterungseinwirkungen mit Temperaturschwankungen, UV-Strahlung und mechanischen Einwirkungen | Kiesschicht, Schiefersplitt, Plattenbeläge, Begrünung |
Aufbau des Umkehrdachs
Typisches Kennzeichen des einschaligen Umkehrdachs ist die Anordnung der Abdichtung unter der Wärmedämmschicht. Das hat den großen Vorteil, dass die Abdichtung weitestgehend vor Temperaturschwankungen geschützt ist. Zum Schutz vor Windsog werden druckbelastbare Dämmplatten dabei mit Auflast auf der Abdichtung verlegt.
Zu beachten ist, dass die Konstruktion oberhalb der Dämmung diffusionsoffen ausgebildet wird, damit ggfs. in die Dämmung eingedrungene Feuchtigkeit wieder entweichen kann und nicht zu Wasserschäden führt.
Funktion | Material | |
Tragkonstruktion | oberer Raumabschluss, Lastaufnahme und -abtragung, Schall- und Brandschutz | Stahlbeton |
Trenn- und Ausgleichsschicht | Rissüberbrückung und Ausgleich von Unebenheiten | PE-Folien, Öl- und Natronkraftpapier, Polyesterfilze, Bitumenbahnen |
Wärmedämmung | Minderung von Wärmeverlusten über das Dach und Vermeidung von Temperaturschwankungen in den einzelnen Bauteilen | expandiertes Polystyrol (EPS), extrudiertes Polystyrol (XPS), Polyurethan (PU), Schaumglas, Mineralfaser, Steinwolle |
Schutzlage | diffusionsoffener Schutz der Dachabdichtung vor mechanischen Einwirkungen | - |
Oberflächenschutz | Schutz der Wärmedämmung vor Auftrieb | Kiesschicht, Schiefersplitt, Plattenbeläge, Begrünung |
Welche Materialien können zur Abdichtung eingesetzt werden?
Damit ein Flachdach lange Freude bereitet, muss die Abdichtung höchsten Anforderungen gerecht werden. Denn kein anderer Gebäudeteil wird so stark durch Wind und Wetter sowie Temperaturwechsel beansprucht wie das Dach.
Hochentwickelte Abdichtungssysteme in Kombination mit einer fachgerechten Verlegung sorgen für maximale Sicherheit und Langlebigkeit. Dabei sind die Anschlüsse an den Dachrändern, an Lichtkuppeln und sonstigen Dachdurchlässen besonders sorgfältig zu verarbeiten.
Typische Materialien zur Flachdachabdichtung sind sowohl Bitumen- als auch Kunststoffbahnen sowie Flüssigkunststoff.
Welche Eigenschaften haben die Abdichtungsmaterialien?
Bitumenbahnen | Kunststoffbahnen | Flüssigkunststoff | |
Material | Elastomerbitumen oder Plastomerbitumen Oberseite: beschiefert oder vlieskaschiert und besandet Unterseite: folienkaschiert | flexible Polyolefine (FPO) oder PVC-P jeweils mit Verstärkung aus synthetischen Fasern | elastifizierter Duroplast, flüssig |
Einsatz | je nach Produkt ein- oder zweilagige Verlegung, kaltselbstklebend oder schweißbar | FPO – für lose Verlegung mit mechanischer Befestigung oder Verlegung unter Auflast, bitumenverträglich PVC-P – für mechanische Befestigung ohne Auflast, nicht bitumenverträglich | dauerelastische Abdichtung ohne Klebe- und Schweißnähte |
Eigenschaften | UV-beständig, je nach Produkt wurzelfest | Witterungs-, Alterungs- und UV-beständig | besonders geeignet für komplizierte Oberflächenformen und Dachdurchlässe; ohne weitere Schutzlagen witterungs-, alterungs- und UV-beständig |
Wann muss ein Flachdach erneuert werden?
Da Flachdächer Witterungseinflüssen direkt ausgesetzt sind, muss die Abdichtung eines Tages zwangsläufig erneuert werden. Wann es soweit ist, hängt u.a. davon ab, ob das Flachdach zuvor regelmäßig gewartet wurde.
Wie oft muss ein Flachdach gewartet werden?
Die Lebensdauer eines Flachdachs lässt sich durch regelmäßige Wartungen (1-2-mal jährlich) erhöhen. Dabei werden Verschmutzungen beseitigt und bei Bedarf Einzelmaßnahmen an Schwachstellen durchgeführt, bevor es zu größeren Folgeschäden kommt.
Wie viel kostet ein Flachdach?
Die Kosten für ein Flachdach hängen natürlich von der Größe, den durchzuführenden Maßnahmen und der Qualität der Materialien ab.
Bei der Finanzierung können Förderungen und Zuschüsse der KfW oder des BAFA in Anspruch genommen werden, wenn das Flachdach nicht nur abgedichtet, sondern auch gedämmt wird.
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